Der größte Fehler beim Sparen

Das fehlende „emotionale Warum“

Für viele Menschen ist das Wort Sparen negativ behaftet. Es wird mit „Verzicht“ assoziiert. Ich muss auf etwas verzichten oder mich einschränken, um zu sparen. Wenn wir etwas mit negativen Emotionen verbinden, ist es oftmals nicht von langer Dauer.

Wir Menschen handeln immer aus Emotionen heraus. Emotionen erzeugen Bilder – Bilder erzeugen wiederum Handlungen. Positive Emotionen motivieren uns und lassen uns ins Handeln kommen. Negative Emotionen bringen uns dazu nicht zu handeln bzw. etwas zu unterlassen. Vermögen nachhaltig aufzubauen, erfordert also das genaue Gegenteil: Freude und positive Assoziationen. Dein „emotionales Warum“ ist entscheidend.

Ein starkes emotionales Warum ist beispielsweise der Traum vom Eigenheim. Es steht für Lebensqualität, Freiraum, Geborgenheit und ein Stück Unabhängigkeit im Alter. In der aktuellen Zeit ist dieser Traum aufgrund von gestiegenen Baupreisen und Zinsen jedoch für viele Menschen nur noch realisierbar, wenn das Warum groß genug ist, Sie bereit sind Kompromisse einzugehen und bereits rechtzeitig beginnen Rücklagen für das benötigte Eigenkapital zu bilden.

Ein bekanntes Beispiel aus dem Alltag – Sport

Sport ist für viele Menschen mit Anstrengung verbunden. Warum soll ich jetzt draußen eine Runde joggen gehen, wenn ich es mir zuhause bei einer Tasse Kaffee und meiner Lieblingsserie gemütlich machen kann? Den inneren Schweinehund zu überwinden, erfordert die richtige Motivation. Warum will ich jetzt Sport machen? Was habe ich davon JETZT rauszugehen und meinen Couchnachmittag sausen zu lassen? Die Antwort liegt auch hier in deinen Assoziationen, die du mit Sport verbindest. Die Menschen, die auf Dauer regelmäßig Sport treiben, tun es, um sich fit und vital zu fühlen, ihre Gesundheit und ihr Wohlfühlgewicht zu erhalten, Stress abzubauen, sich ausgeglichen zu fühlen und ihr Wohlbefinden zu steigern. Sie verbinden nur positive Bilder mit Sport und Bewegung.

Beim Sparen geht es nicht um irgendeine Summe X auf deinem Konto. Zahlen an sich sind rational. Sie haben nichts mit Emotionen zu tun. Du brauchst ein starkes Warum, welches du mit Summe X verbindest oder für wen du das tust. Vielleicht träumst du von einer längeren Auszeit? Möchtest dich ohne Druck beruflich neu orientieren? Um die Welt reisen? Du möchtest im Alter unabhängig sein, mit 60 in Rente gehen und finanziell unbeschwert sein? Du möchtest, dass deine Kinder später einen finanziellen Airbag haben, wenn sie ins Erwachsenenalter starten?

Wenn du ein klares Warum hast – ein starkes Ziel bildlich vor Augen hast, empfindest du Sparen nicht mehr länger als Verzicht, sondern du verschiebst automatisch deine Prioritäten und es fällt dir leichter zu erkennen, was wirklich wichtig und notwendig ist oder nur „nice to have“.

Die Herausforderung der heutigen Zeit

In der heutigen Zeit kann es schwer fallen dein emotionales Warum zu erkennen. Wir sind umgeben von Möglichkeiten. Alles ist zu jederzeit und überall verfügbar. Was davon ist wirklich wichtig. Notwendig? Ist das wirklich wichtig für mich? Bringt es mich meinem Ziel näher oder entfernt es mich davon?

Nimm deine Träume als Antrieb, deine Wünsche als Wegweiser und folge immer dem kleinen Kompass in deinem Herzen.

Aber was, wenn mein Warum nicht erreichbar ist?

Vielleicht hast du insgeheim ein klares Warum vor Augen, aber du weißt nicht, wie du es realisieren sollst? Das werde ich niemals verwirklichen können, also brauche ich gar nicht erst anfangen?

Und was ist wenn doch?

Wenn du nicht anfängst, wirst du dich in 10 Jahren fragen, ob es nicht doch möglich gewesen wäre. Die wenigsten Menschen sind bereit langfristig wirklich etwas dafür zu investieren. Doch gerade das macht den Unterschied zwischen einem „Ich hätte gerne“ und einem „das ist mir wichtiger, als alles andere“

Wenn du nicht bereit bist langfristig in deine Träume zu investieren, ist es lediglich ein Wunsch.

Beantworte dir folgende Fragen:

  • Was ist dein emotionales Warum?
  • Warum und für wen möchtest du das erreichen? Was kostet dein Warum?
  • Wann möchtest du es erreicht haben?
  • Was bist du bereit dafür monatlich investieren?

Dein emotionales Warum ist für jeden deiner Lebensbereiche wichtig. Nicht nur im Bereich „Geld und Finanzen“. Unsere Lebensbereiche greifen ineinander über. Dein Warum weist dir die Richtung und bringt dich dazu jeden morgen aufzustehen.

Am Ende seines Lebens wird Niemand sagen „Ach hätte ich bloß mehr gearbeitet oder mehr Geld für Konsumgüter ausgegeben“. Am Ende zählt nur, dass du glücklich und erfüllt auf dein Leben zurückblicken kannst.